"Ich hasse Duplikate", ereifert sich Andru Donalds über die derzeitige Mode, stets auf den selben Erfolgszug aufzuspringen: "Meine drei bisherigen Alben unterscheiden sich sehr deutlich voneinander!" Und weil Vielfältigkeit für Andru Tradition hat, ging der gebürtige Jamaikaner wieder mit völlig neuem Konzept und einem dicken Packen selbst komponierter Lieder zu Michel Cretu ins "State Of The Art"-Studio auf Ibiza. Dieser, sein Mentor, Entdecker und musikalisches Alter … mehrEgo, war an die Vielseitigkeit seines Freundes gewohnt, staunte aber trotzdem nicht schlecht über die völlig neue Art, an die Songs heranzugehen. Wer nun ein zweites "All Out Of Love" oder "Precious Little Diamond" erwartet, der könnte enttäuscht sein. Könnte, wären da nicht diese wunderschönen, eingängigen neuen Songs. Packende Hooklines und lyrische Melodien vereinen sich zu einer nie gekannten Intensität, die zeitweilig an einen modernen Phil Collins erinnern ("Let's Talk About It", "What Kind Of Girl", "Words, Unspoken"). Andru mixt Ethno, Reggae, R&B, modernste Sounds und Pop, allerdings in sehr pastellfarbigen Mischungen, sehr leise und schwermütig. Den roten Faden bildet seine kehlige, hohe, unverwechselbare Stimme, die zum Großteil für die oben genannte Assoziation mit Phil Collins verantwortlich ist. Donalds kümmert sich nicht um vermarktbare Singleformate, spielt seine Lieder genüsslich aus, manche der Songs sind deswegen einfach ein wenig länger geraten und man sollte ihnen von Anfang bis Ende zuhören und Zeit geben. Egal ob Andru zarte karibische Erinnerungen in Form eines dezenten Reggae-Rhythmus anklingen lässt ("One Night Lover"), oder ob er ultimative Herzschmerzballaden völlig kitschfrei präsentiert ("Hurts To Be In Love", eine der beiden Fremdkompositionen, ein traumhaftes Gino-Vanelli-Cover). Ob er seine typisch verträumten, Molllastigen, melancholischen Midtempo-Popnummern singt ("Send Me A Sign", "Living For Tomorrow"), oder gitarrenmäßig groovt ("Muddy Water"): Das Album strömt in einer völlig ausfallslosen Homogenität dahin, sein steter sanfter Fluss verführt zum Träumen, und dennoch wird dem Hörer niemals langweilig. Die hochmodernen aber kostbaren Sounds, für die Cretu berühmt ist, verleihen den Songs den zarten Schimmer wertvoller Perlen. Der richtige Soundtrack für einen entspannten Abend in der Hängematte... --Kati Hofacker weniger
CD 1
01 - Let's talk about it
02 - What kind of Girl
03 - (I'm not your) one Night Lover
04 - Hurts to be in Love… mehr
05 - My Place is here
06 - Words, unspoken
07 - Someday
08 - The Way I am
09 - Myddy Waters
10 - Send me a Sign
11 - Living for Tomorrow
12 - Virtual World weniger