Gemeinhin gelten Musiker, die an ihrem Sound über Jahre festhalten nicht als besonders mutig, geschweige denn innovativ. Wie falsch diese Ansicht manchmal sein kann, zeigt sich wieder einmal beim dritten Soloalbum von Ex-Verve-Mastermind Richard Ashcroft, der sich auch diesmal wieder als Songwriter von außergewöhnlichem Format präsentiert. Keys To The World steht dem vor gut drei Jahren erschienen Vorgängerwerk Human Conditions in nichts nach. Im Gegenteil, Ashcroft … mehrist als Geschichtenerzähler weiter gereift und auch seine Melodien haben nichts von ihrer Qualität eingebüßt, was er gleich mit dem Opener "Why Not Nothing?" unterstreicht. Richard Ashcroft entwickelt sich immer mehr zu einem unbestechlichen Chronisten unserer Zeit, dem es in Stücken wie "Words Just Get In The Way" oder "Music Is Power" perfekt gelingt, seinen Finger auf die mannigfaltigen Wunden unserer ach so aufgeklärten Zivilisation zu legen. Und das ohne jedes falsches Pathos oder überflüssige Belehrungen. Ashcroft ist nach wie vor ein extrem introvertierter Songwriter, dem es nicht darauf ankommt, sich mit provokanten Thesen hervorzutun. Er singt lieber über die zwischenmenschlichen Bruchlinien und alltägliche Depressionen, über Religion und Tod. Zu den Höhepunkten zählen dabei neben "Sweet Brother Malcolm", einem der besten Songs seiner Karriere, vor allem das nicht weniger traurig klingende "Cry Till The Morning." Dabei geht es Ashcroft auch diesmal nie darum, eine weitere "Bitter Sweet Symphony" zu schreiben, seinem Song für die Ewigkeit, auch wenn er mit Nummern wie "Break The Night With Colour" oder "Keys To The World" diesem Meisterwerk wieder einmal sehr nahe kommt. --Norbert Schiegl weniger
CD 1
01 - Why not nothing?
02 - Music is power
03 - Break the night with colour
04 - Words just get in the way… mehr
05 - Key to the world
06 - Sweet brother Malcolm
07 - Cry til the morning
08 - Why do lovers?
09 - Simple song
10 - World keeps turning
11 - Keine Titelinformation (Data Track) weniger