»Als Kierkegaard seine Laufbahn begann, schien er der freien Wissenschaft der gefä;hrlichste aller Gegner werden zu sollen. Ein Denker von diesem Range - und zugleich ein Prediger! Ein Philosoph so groß; angelegt wie keiner zuvor in Dä;nemark! In ihm ward die Probe auf das Exempel gemacht.« Georg Brandes´
Die Zuordnung der drei philosophisch-theologischen Werke Kierkegaards, die dieser Band enthä;lt, ergibt sich aus ihrem inneren und ihrem historischen Zusammenhang. Alle … mehrdrei Schriften stammen aus der letzten Schaffensperiode des dä;nischen Philosophen.
Das erste Werk, ›Einü;bung im Christentum‹, gehö;rt zu den Hauptschriften Kierkegaards und kann als Schluß;stein in der Reihe seiner unter Pseudonym erschienenen Schriften betrachtet werden. Kierkegaard hat hier das groß;e Anliegen seiner schriftstellerischen Arbeit in einer Abhandlung verdichtet: Die Christenheit zum Christentum zu erziehen. Er will kein neues Lehrbuch oder gar einen Katechismus bieten, sondern die christliche Existenz und deren Bewä;ltigung durch den Einzelnen Christen hier und jetzt erhellen.
Christentum ist fü;r ihn eine geschichtliche Aufgabe, die eine persö;nliche Leistung verlangt und den Christen, gleich wo er in der Welt steht und was er sein mag, ganz und ausschließ;lich fordert. Deshalb will Kierkegaard den Menschen, der sich zur Christenheit zä;hlt, wandeln, will ein Grundverhalten einü;ben, das ihn erst zum wirklichen Christen macht.
Die ›Zwei kurzen ethisch-religiö;sen Abhandlungen‹ sind gleichsam Musterlektionen ü;ber eng begrenzte Themen im Geiste der ›Einü;bung ins Christentum‹, und ›Das Buch Adler‹ vermittelt uns einen einzigartigen Einblick in die ganz persö;nliche Art des Verfassers, sich von seinem Begriff des Christlichen her mit Menschen und Strö;mungen seiner Zeit auseinanderzusetzen. weniger